Dienstag, 16. März 2010

ist die krise vorbei?

»Die Krise ist durch, es geht bergauf«, so faßte in einem Interview der Nordwest-Zeitung der niedersächsische Finanzminister Hartmut Möllring zusammen, was die tonangebenden Politiker und Publizisten gegenwärtig landauf, landab verbreiten – die selben, die nach den Ereignissen an den Finanzmärkten im Herbst 2009 aufgeregt Parallelen zum »großen Krach« 1929 gezogen und gelobt hatten, es diesmal besser zu machen, um eine Rezession zu vermeiden. Ihre gegenwärtig zur Schau gestellte gute Laune wurzelt in dem Glauben, es tatsächlich besser gemacht zu haben als die Verantwortlichen damals. Die aktuellen Wirtschaftsdaten scheinen ihnen sogar recht zu geben: Zumindest in Deutschland steigt die Arbeitslosigkeit nicht im befürchteten Maße an, und die politische Landschaft scheint ruhig.

Sie täuschen sich selbst und versuchen, uns zu täuschen. Es wäre töricht, wenn wir uns von ihnen täuschen ließen.

Wir erwarten von Angela Merkel und ihren Möllrings nicht, daß sie sich mit den reichlich vorhandenen marxistischen Analysen der damaligen Ereignisse auseinandersetzen. Es wäre schon hilfreich, wenn sie sich zwei oder drei Empfänge mit Sekt, Medien und Glitter sparen und in der gewonnenen Zeit einfach nur die von allen bürgerlichen Wirtschaftswissenschaftlern als Standardwerk anerkannte Untersuchung von John Kenneth Galbraith »The Great Crash 1929« ansehen würden, die nach ihrem ersten Erscheinen 1954 kontinuierlich Neuauflagen erlebt hat. Das Buch ist nicht nur gut geschrieben, es macht auch nachdenklich. Hier gehts weiter...

Quelle:
www.sopos.org

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