Freitag, 4. Dezember 2009

volle deckung bei der west lb

Die WestLB sonnt sich ja nun in mehreren Risikorettungsschirmen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, der nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände und des Finanzmarktstabilisierungsfonds (Soffin)in Höhe von mindestens 10 Mrd. Euro. Nachdem die Bank letzte Woche mal wieder kurz vor der Pleite stand, dachte ich mir, vielleicht sollte ich doch mal selbst in die Bilanz reinschauen. Hier nun meine Analyse des Zwischenberichts aus dem 1. Halbjahr von der WestLB:

Bei einem ersten Blick in die "Erfolgszahlen" scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Die Summe der Aktiva, Bilanzsumme, beträgt 254,522 Mrd. Euro, das Eigenkaital bei nur 4,129 Mrd. Euro. Das Leverage Ratio (Verhältnis Total Assets, bzw. Aktiva zu Eigenkapital)liegt somit beim 61,7-fachen!!! Das Konzernergebnis beträgt 224 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang um satte -61% im Vergleich zum Vorjahr. Mit einer Kreditrisikovorsorge von 368 Mio. Euro wurden die Rücklagen im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt (Kreditklemme läßt grüßen).
(Zur Vergrößerung: Bitte das Bild anklicken)

Schaut man sich die Verbindlichkeiten der Bank an, wird ersichtlich, wie sehr die Banken und die öffentlichen Institutionen miteinander verflochten sind.




Wow - das nominale ausstehende Derivate-Portfolio der WestLB toppt alle anderen spekulativen Landesbanken!!! 131% des BIPs der Bundesrepublik Deutschland bzw. 2,703 Billionen Euro hält die WestLB an derivativen Finanzwetten, darunter ein Volumen an gefährlichen Kreditderivaten von 137,091 Mrd. Euro!!! Ich frage mich, wie die Finanzpolitiker auf solch unseriöse Zahlen kommen...

Quelle:
WestLB Halbjahresbericht 2009
www.finanzen.net

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