Mittwoch, 16. Dezember 2009

neues vom geab

Nach Auffassung des europäischen Think-tanks LEAP/Europe wird die umfassende weltweite Krise im Frühjahr 2010 einen neuen Krümmungspunkt erreichen. Dann wird offensichtlich werden, dass die bisherigen Konjunkturprogramme ohne Aufschwungswirkung verpufft sind und neue Maßnahmen erforderlich werden. Doch dann werden die finanziellen Finanzen in einem so desolaten Zustand sein, dass dafür die Möglichkeit schlichtweg nicht gegeben ist.

Die Regierungen haben sich jedoch durch eigenes Versagen in diese Lage gebracht. Denn sie brachten nicht den Mut auf, die Banken für ihre Fehler und Geschäftspraktiken den Preis zahlen zu lassen. Jetzt werden die Rechnung an die Mittelklasse und Rentner weitergereicht. Und für die Armen ist auch kein Geld mehr da . 2010 wird das Jahr, in dem sich Rauf und Runter die Waage halten: Rauf die Steuern, runter die Renten und Sozialleistungen.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl der Bankrotte von Staaten, Regionen und Gemeinden werden die Zinsen steigen. Und dennoch wird das Kapital in Sorgen um die Sicherheit der Anlagen in Gold flüchten. Da es der internationalen Politik nicht gelungen ist, eine internationale Alternativleitwährung für den schwächelnden Dollar zu schaffen und einen Ersatz für die an Wert verlierenden (insbesondere die amerikanischen) Staatsanleihen zu finden, werden die Zentralbanken der Welt, auch wenn sie es noch nicht offen eingestehen, Währungsreserven in Gold aufbauen müssen. Dagegen mag die US-Zentralbank ihren Einfluss geltend zu machen versuchen; es wird ihr mit all ihrem Sträuben nicht gelingen, diese Entwicklung zu verhindern. Die Regierungen und Zentralbanken haben die Wette auf den wirtschaftlichen Aufschwung, die sie mit den Rettungsschirmen für Banken und Konjunkturprogramme eingegangen waren, verloren. Nun ist unvermeidlich, dass die Krise einen weiteren Krümmungspunkt ihres Verlaufs erreicht und sich erneut beschleunigt. Nach unserer Auffassung werden ab Frühjahr 2009 die 20.000 Milliarden US-Dollar fiktiver Vermögenswerte in die Sozialsysteme der Staaten einsickern, in denen sie angehäuft wurden.

In der 39. Ausgabe des GEAB wurde vorhergesagt, dass drei Trends das Jahr 2010 prägen würden, und einer davon sei Staatsbankrotte. Die neuesten Nachrichten bestätigen diese Vorhersage: Dubai und Griechenland stehen kurz vor der Pleite; die Rating-Agenturen kündigen an, die Einstufung der amerikanischen und britischen Anleihen überprüfen zu wollen; die irische Regierung muss massiv ihre Ausgaben kürzen; in der Eurozone explodieren die öffentlichen Defizite; die Staaten stehen vor immer größeren Schwierigkeiten, ihre Schulden zu bedienen. Die Informationsflut, die sich aus den Medien ergießt, muss man jedoch in zwei große Kategorien unterschiedlicher Relevanz unterteilen: Vieles ist nur oberflächliche Schilderungen der Ereignisse und unreflektierte Reproduktion der Meldungen der herrschenden veröffentlichten Meinung; anderes widmet sich tatsächlich den wahren Ursachen und Folgen der Krise; vieles ist nur Hirngespinste über den „Finger“ des chinesischen Sprichworts, während anderes tatsächlich den „Mond“ zum Gegenstand ihrer Berichterstattung haben…

Quelle:
www.leap2020.eu

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen