Mittwoch, 28. April 2010

fünf gründe, den griechen nicht zu helfen

Weil es die Währung weich macht. Für die Deutschen, die ihre stabile Wirtschaftswunder-D-Mark aufgaben, war der Maastrichtvertrag ein Versprechen, das da lautete: Schludrige Währungsweichmacher dürfen beim Euro nicht mitmachen. Wie will man den nächsten Wackelkandidaten Portugal und Spanien eine gleichlautende, aber zig Milliarden höhere Hilfe verweigern? Zusätzliche Kredite zur Rettung der Brüder und Schwestern im Ungeiste entwerten in Zukunft den Euro und treiben die Teuerung.

Weil es den Spekulanten Recht gibt. Die Zocker auf den Finanzmärkten, die mittels zweckentfremdeter Finanzkonstrukte wie Kreditversicherungen mit dem Pleite-Risiko Griechenlands spekulieren, werden durch die Rettungsaktion belohnt. Diese Nomaden des modernen Finanzkapitalismus ziehen weiter: nach Portugal und Spanien.

Weil ein Ende mit Schrecken besser ist als ein Schrecken ohne Ende. Griechenland hätte nicht im Euro-Club landen dürfen. Weil aber Belgien und Italien mit Schuldenquoten, die den zulässigen Wert von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung um das Doppelte übertrafen, aufgenommen wurden, konnte und wollte man den Griechen die Mitgliedschaft nicht verweigern.

Weil Umschuldung oder zeitweiser Austritt möglich wären. Eine Umschuldung würde zwar die Gläubiger der Griechen treffen, dafür aber eine Sanierung ohne Vertragsbruch ermöglichen. Auch der Austritt träfe Gläubiger über die Abwertung der Drachme. Letztere aber würde die Schmerzen der Sparorgie – mitten in der Krise – abmildern. Hier gehts lang...

Quelle:
www.derwesten.de

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen